Inhalt: 'Es ist doch eine wirklich erlauchte Versammlung, aber einen Knacks hat jeder.' Thomas Mann an Klaus Mann, 1942. Manfred Flügge schildert die Familiengeschichte der Manns, wobei er auch auf die Familienzweige der Dohms und der Pringsheims eingeht. Das politische Denken und Handeln sowie die wichtigsten literarischen Werke der Manns stellt er in engem Zusammenhang mit Zeit- und Lebensgeschichte dar. Indem Thomas Mann an einer Humanisierung des Mythos arbeitete, wurden er und die Seinen selber zu einem Monument der deutschen Kulturgeschichte. Über Konflikte und Missverständnisse hinweg hat Deutschland aus dem Wirken der Manns vielfachen Nutzen gezogen. Wie zwischen dem Erscheinen der ersten Romane der Brüder Mann im Jahr 1901 bis zur Ausstrahlung der Fernsehserie 'Die Manns' im Jahr 2001 mit dieser produktiven und provozierenden Familie umgegangen wurde, das besagte stets auch etwas über den Zustand des Landes. 'Die Manns', das ist eine Glücksgeschichte, die aus lauter kleinen Tragödien besteht. Von Lübeck bis Venedig, von München bis Los Angeles, von Capri bis Halifax, von Nidden bis Paraty reichen die Schicksalswege der Mitglieder dieser besonderen Familie, deren Erlebnisse ein Jahrhundert beleuchten und deren Texte alle Themen ihrer Zeit berührt haben. Das Buch des ausgewiesenen Biographen Manfred Flügge entwickelt ein mehr als hundert Jahre umspannendes Panorama der legendären Literatenfamilie. Diese erste Familienbiographie der Manns ermöglicht ein neues Verständnis der geistigen, politischen und kulturellen Entwicklung Deutschlands bis heute. 'Ich glaube, dass es in Deutschland im 20. Jahrhundert keine bedeutendere, originellere und interessantere Familie gegeben hat als die Manns.' Marcel Reich-Ranicki. 'Die Lektüre dieser konzisen und gut informierten Gesamtbiographie lohnt sich.' Sigrid Löffler. Umfang: 374 S. ISBN: 978-3-8412-0880-4
Inhalt: Drei Epochen, drei Frauen, drei SchicksaleIn den Geschichten von Martha, Maria und Magda im schlesischen Gleiwitz spiegelt sich die Geschichte einer Grenzregion wider: die Geschicke von Deutschen, Polen und Tschechen, Christen und Juden, die liebten und hassten, Familien gründeten und einander verließen, vertrieben wurden und sich wiederbegegneten. Gekonnt spannt Dörthe Binkert den großen Bogen von den 20er- bis zu den ausgehenden 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Mit viel Gespür und noch mehr Herzblut zeichnet sie das Porträt einer Zeit und einer Region, in der Freude und Leid nur einen Wimpernschlag voneinander entfernt waren. Umfang: 368 S. ISBN: 978-3-423-43469-0
Inhalt: Gottfried Benn hielt sie für die größte Lyrikerin, die Deutschland je hatte, Karl Kraus bekannte, für eines ihrer Gedichte den ganzen Heine herzugeben. Else Lasker-Schüler (1869 - 1945) zählt zu den bedeutendsten deutschen Dichterinnen. Ihre expressionistische Lyrik steht am Beginn der literarischen Moderne, der sie im Kreis der Berliner Bohème des anbrechenden 20. Jahrhunderts eng verbunden ist. Bravourös gelingt es Kerstin Decker, die eigenwillige deutsch-jüdische Poetin und mit ihr jene künstlerische Blütezeit zum Leben zu erwecken.Im Berlin der Jahrhundertwende schrieb Else Lasker-Schüler ihre ersten Gedichte, war in zweiter Ehe mit dem Schriftsteller und Avantgarde-Förderer Herwarth Walden verheiratet, zeitweise mit Benn liiert, mit Georg Trakl befreundet. Franz Marc malte ihr seinen berühmten »Turm der blauen Pferde«. Sie war die Radikalste unter diesen Radikalen, stand im Zentrum des künstlerischen Aufbruchs, der in Literatur, Kunst und Musik völlig neue Wege beschritt. Ihr Werk ist stark autobiographisch geprägt und vereinigt phantastische und religiöse Elemente mit einer ausgeprägten Naturliebe. 1932 mit dem angesehenen Kleist-Preis ausgezeichnet, musste sie nur ein Jahr später vor den Nationalsozialisten in die Schweiz fliehen, von wo aus sie 1939 nach Palästina emigrierte. Dort starb sie 1945, ihr Grab liegt auf dem Ölberg in Jerusalem. Kerstin Decker hat sich mit vielbeachteten Biographien über Wegbereiter der Moderne einen Namen gemacht. Mit Else Lasker-Schüler, lange verkannt und vergessen und erst in jüngerer Zeit wiederentdeckt, hat sie sich seit vielen Jahren intensiv befasst. Ihre »federnd leichte« (Der Spiegel), szenische Erzählweise ist wie geschaffen, um dieser faszinierenden Frau ein gebührendes Denkmal zu setzen. Umfang: 496 S. ISBN: 978-3-8437-2196-7
Inhalt: Die späten Jahre zwischen den Fronten. Anna Seghers war in ihrem Heimatland eine Außenseiterin, als sie 1947 aus dem Exil in Mexiko zurückkehrte. Sie, die Frau mit den Wurzeln am Rhein, Kindern in Paris, dem Mann in Mexiko, Freunden und Verwandten in aller Welt, stellte ihr Engagement für den neuen gesellschaftlichen Entwurf, den sie von der DDR erwartete, nie zur Debatte. Ihr nüchterner Blick und ihre allgemeine Skepsis ließen sie tiefer sehen, als sie öffentlich sagen konnte und wollte. So blieb sie eine wichtige Stimme der Mäßigung gegen Reglementierung von Literatur und Kunst, aber oft zu leise. Stets hoffte sie, dass ihre literarischen Texte sprechen würden, wo sie schwieg. Ob zu Recht und zu welchem Preis, ist eine der schwierigsten Fragen, der Christiane Zehl Romero, gestützt auf neues, noch nicht ausgewertetes Material, nachgeht. 'Zehl Romeros Biographie ist bestens geeignet, Brücken zu bauen zu einer erneuten, vorurteilslosen Lektüre der Texte Seghers?.' Argonautenschiff Umfang: 0 S. ISBN: 978-3-8412-2627-3
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